Flächendenkmal Wettin

Bekannt ist Wettin vor allem als Stammsitz des nach ihm benannten Fürstenhauses. Dieses hat seine Wurzeln auf der 961 erstmals erwähnten Burg Wettin, auf der sich heute das Burggymnasium Wettin befindet. Die hinter der Burg gelegene Ortslage, erstmals 1288 als „Stadt“ bezeichnet, hat durchaus eigenständige historische Bedeutung.

Im 17. Jahrhundert und vor allem während des 30-jährigen Krieges war sie für ihr Bier, den vielbesungenen und vor allem in Halle und Leipzig verkauften „Keuterling“ berühmt. Seit 1650 wurde in Wettin Bergbau auf Steinkohlen betrieben. Dieser vorindustrielle Bergbau sollte wegweisend auch für andere preußische Reviere, besonders auch das zu dieser Zeit noch rückständige Ruhrgebiet sein.

Da Wettin mit der Einstellung des Bergbaues um 1850 einen ersten wirtschaftlichen Niedergang erlitt, blieb die vorhandene Stadtstruktur und ein Großteil der alten Wohnhausbebauung des 16. - 18. Jh. bis heute erhalten. Dieser fast unberührte Altbestand mit 265 Häusern wurde nach 1990 in den Rang eines Flächendenkmals erhoben.

Die amtliche Denkmalliste Wettin finden Sie im Downloadbereich.

Dieser Fakt ist selbst vor Ort kaum bekannt. Er bedeutet, dass selbst kleine bauliche Veränderungen bei der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Saalekreis zu beantragen sind.

Der Erhaltungszustand des Flächendenkmals ist insgesamt gut. Ein großer Teil wurde seit den 1990-er Jahren instand gesetzt. Etliche Häuser wurden jedoch nicht saniert und befinden sich mittlerweile in zum Teil sehr schlechten Zustand.